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1001 Stories – Dänemark erschließt Kulturschätze durch Social-Media-Portal

Mit dem Portal „1001 Stories of Denmark“ bietet die dänische Denkmalbehörde KULTURARV einen ganz neuen Zugang zu den Sehenswürdigkeiten des Landes. Die Seite sammelt „Geschichten“ zu kulturell interessanten Orten in Dänemark. Natürlich sind Highlights wie das ehemalige Königsschloss Christiansborg in Kopenhagen dabei, aber auch kleinere Kirchen, viele Industriedenkmäler oder auch ein einfaches Steinkreuz am Wegesrand. Zu den Cultural Heritage Sites bekommt man in der Regel ein Bild, einen Text (meist ein klassischer Kommentar zur Geschichte des Objekts) und die Vertonung des Textes durch professionelle Sprecher. Ein Großteil der Seite ist auch in einer englischen Sprachversion verfügbar. 

Zwei Aspekte heben dieses Kulturreiseportal von vergleichbaren Angeboten ab: Die Vielfalt der Zugänge und die Öffnung für die Nutzer im Sinne eines Social-Media-Portals.

Die virtuelle Reise durch die Kulturlandschaft Dänemark wird meist über das großflächige Kartenmodul beginnen. In einer eingebetteten Google Map sind die Sehenswürdigkeiten eingetragen, wo sie gehäuft auftreten, sind sie zu Gruppen zusammengefasst.

Startseite von 1001 Stories of Denmark

Man kann aber auch in einer der zahlreichen Rubriken stöbern, in denen das Material thematisch geordnet ist. Zum Thema Industriekultur etwa bietet das Portal einen längeren Einführungstext und 69 „Stories“ zu einzelnen Orten und Denkmälern. 

Schön gelöst ist der chronologische Zugang über eine „Timeline“: Hier sind alle Points of Interest nach ihrer Entstehungszeit geordnet.

Origineller – und ambitionierter – ist die Web 2.0-Komponente des Portals. Der Anfangsbestand an „Stories“ wurde von 180 professionellen Autoren, etwa den lokalen Museumsleuten, Denkmalpflegern und Historikern angelegt. Nun kann aber jeder Nutzer einen Account anlegen und eigene Geschichten einstellen oder bestehende durch Bilder, Videos, Kommentare etc. ergänzen.  So kann die gesamte interessierte Community des Landes, Kuratoren, Denkmalschützer, Historiker, Lehrer, Studenten, Stadtführer und natürlich auch Laien am weiteren Ausbau des Angebots mitwirken. 

Um diese „freien Mitarbeiter“ zu motivieren, bietet das Portal ein breites Spektrum an Social-Media-Funktionalitäten. Man kann unter anderem  kommentieren, bewerten, anderen Nutzern folgen, besuchte und für einen Besuch vorgemerkte Orte markieren.

Die Aktivitäten der angemeldeten Nutzer erscheinen in Echtzeit wie bei Twitter in einem Feed. Momentan wirkt dieses beeindruckende Instrumentarium noch etwas überdimensioniert. Der professionell erstellte, qualitativ hochwertige  Anfangsbestand an Informationseinheiten dominiert das Portal sehr deutlich.

1001 Stories of Denmark ist Ende Mai 2010 gestartet. Die eigentliche Bewährungsprobe, das Funktionieren als echtes Social-Media-Portal über einen längeren Zeitraum, steht also noch aus.

Dänemarks aufwendiges Kulturportal, in das rund 1 Million Euro Fördergelder geflossen sind,  hat gute Aussichten, diesen schwierigen Sprung zu schaffen und könnte dann Vorbild für andere Regionen und Länder sein.

Kurioserweise ist es bislang mobil kaum nutzbar, weil eine für Smartphones optimierte mobile Version fehlt – oder eine 1001 Stories of Denmark App fürs iPhone und Android-Geräte.

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Veröffentlicht unter Kulturtourismus
Ein Kommentar auf “1001 Stories – Dänemark erschließt Kulturschätze durch Social-Media-Portal
  1. Tritte sagt:

    Habe die Seite gerade ausprobiert. Sie ist wirklich sehr sehr gut gemacht: benutzerfreundlich mit nem flotten Layout. Eine Version für das Smartphone wäre das I-Tüpfelchen.