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Was Museen bloggen (1) – Über das Team

Blogs haben sich inzwischen auch in Deutschland als wichtiger Baustein in der Online-Kommunikation von Museen durchgesetzt. Die von Tanja Praske geführte Liste verzeichnet aktuell knapp 80 aktive Museumsblogs. Unsere Serie Was Museen bloggen ist der Frage gewidmet, mit welchen Themen die Museen dieses Instrument bespielen.

Fragt man die Verantwortlichen in Museen, warum sie bloggen, lautet eine Antwort fast immer, man wolle „einen Blick hinter die Kulissen“ geben, einen „Blick durchs Schlüsselloch“ gewähren. Man möchte die Nutzer persönlich ansprechen und erreichen, und was liegt da näher, als die Menschen, die in der Institution Museum mit Engagement und Leidenschaft arbeiten, vorzustellen und zu Wort kommen zu lassen.

Das Museumsteam im eigenen Blog vorstellen – Beispiele:

 

Fünf auf einen Streich

Die fünf Mitarbeiter der Abteilung Wissenschaft stellen sich auf dem (von uns betreuten) Blog des Kulturerbes Rammelsberg in einem Beitrag vor, beschreiben kurz ihr Aufgabenfeld aus der Ich-Perspektive, wobei auch Alltägliches und Persönliches zur Sprache kommt. Hand-Georg Dettmer wechselt sich beim Blumengießen mit Martin Wetzel ab, und der findet: „Allgemein bedeutet für mich am Rammelsberg zu arbeiten, dass man täglich mit netten und kompetenten Kollegen umgeben ist, die sich als Team verstehen und sich der Verantwortung ihrer Arbeit an einem Weltkulturerbe bewusst sind.“ Hier geht es nicht um Stellenbeschreibungen, sondern um Menschen aus Fleisch und Blut.

 Den Kopf hinhalten

Es braucht viele unterschiedliche Kompetenzen, damit ein Museum erfolgreich sammeln, bewahren, präsentieren und vermitteln kann. In der Serie Köpfe im Lenbachhaus stellt das Münchener Museum in bisher 11 Beiträgen die Menschen vor, die diese Aufgaben erfüllen. Der Museumsleiter Helmut Friedel wird hier ebenso porträtiert wie Betriebsdienstleiter Andreas Hofstett oder die Archivarin Lisa Kern. Alle Vorgestellten kommen in Interviews selbst zu Wort, die großenteils von Gastbloggerinnen geführt wurden.

Job und Berufung

Ein ähnliches Format verwendeten die Hamburger Deichtorhallen in der Serie Ich arbeite hierAllerdings wurden nicht Mitglieder des Kernteams befragt, sondern Aufsichten und Mitarbeiter im Museumsshop. Dabei wird deutlich, dass etwa für den Schlagzeuger Martin Schwendemann die Deichtorhallen mehr sind, als ein beliebiger Ort, um sein Musikersalär aufzubessern, dass die Art und Weise, wie die Mitarbeiter in den Ausstellungsräumen, also im direkten Kontakt mit den Besuchern, ihren harten Job ausfüllen, ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Museumsarbeit ist. Schade eigentlich, dass die Serie keine Fortsetzung gefunden hat.

Maschinenraum und Brücke

Im internationalen Vergleich – vor allem im Hinblick auf die Blogs US-amerikanischer Museen – sind Beiträge über Team-Mitglieder im deutschsprachigen Raum eher selten. Und während in den amerikanischen „Team Profiles“ oft die Leitungsebene und die Kuratorinnen einzelner Abteilungen im Vordergrund stehen, sind es hierzulande gerne die jungen und neuen Mitglieder im Team, deren Person im eigenen Blog thematisiert wird. Man könnte fast den Eindruck haben, die Direktorinnen und Direktoren trauten sich nicht so recht …

Eine Beispielliste mit Links zu den Beiträgen, in denen Museen ihre Mitarbeiter vorstellen, in unserer Infothek …

 

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