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Nachgefragt: Udo Gößwald über das Blog des Museums Neukölln

2010 hatte ich bereits mit Dr. Udo Gößwald, dem Leiter des Museums Neukölln, ein Interview geführt. Das Museum Neukölln wurde damals neu eröffnet und hatte bewusst auf die intensive Nutzung von Social Media gesetzt. Mich interessiert wie Herr Gößwald die Chancen heute einschätzt.

Jörn Brunotte: Herr Gößwald, Sie bloggen und twittern, seit das Museum Neukölln am neuen Standort auf dem Gutshof Britz eröffnet wurde. Über die Dauerausstellung  „99xNeukölln“ hatten sie 99 Tage vor Eröffnung begonnen, jeden Tag in einem Post zu berichten. Welche Rolle spielt das Blog heute? Worüber schreibt das Museum?

Udo Gößwald: Das Blog ist bei uns weiterhin ein vielfach eingesetztes Medium. Zur letzten Ausstellung über die Britzer Hufeisensiedlung wurden unter dem Motto „50 Türen in die NS-Zeit“ Geschichten von Personen und Ereignissen im wöchentlichen Rhythmus gepostet. Auch aktuell veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Beiträge zur neuen Ausstellung „Mythos Vinyl“, z.B. über die liebste Scheibe von Neuköllnerinnen und Neuköllner, die in der Ausstellung zu finden sind. Darüber hinaus berichten wir über Workshops, News aus dem Geschichtsspeicher sowie besondere Anlässe, wie Stolpersteinverlegungen.

JB: Sie twittern regelmäßig und haben inzwischen eine stattliche Anzahl von Followern. Was ist für Sie der Mehrwert von Twitter?

UG: Wir setzen Twitter nicht in vollem Umfang ein, da es uns aus personellen Gründen nicht möglich ist, dieses Medium permanent zu bedienen. Wir sind uns bewusst, dass wir damit nicht alle Potenziale dieser Kommunikationsform ausnutzen.

JB: Seit November 2012 sind Sie auch auf Facebook aktiv. Was hat Sie bewogen, auch diesen Kanal zu nutzen, und wie bespielen Sie ihn?

UG: Facebook ist für uns das Medium geworden, durch das wir mit unseren Besuchern kommunizieren können und es eignet sich deshalb gut für kurze Meldungen, Tipps und Links.

JB: Häufig hört man Bedenken, dass ein Engagement im Social Web sehr arbeitsintensiv sei. Wie organisieren Sie das als Leiter einer Einrichtung mit wenigen Mitarbeitern? Wer liefert die Beiträge und wie läuft der Redaktionsprozess?

UG: Glücklicherweise werden die sozialen Medien im Rahmen der begrenzten finanziellen Möglichkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit professionell eingesetzt. Mittlerweile fühlen sich aber auch alle Mitarbeiter des Hauses in diesen Prozess mit einbezogen und liefern von sich aus interessante Beiträge!

JB: Wie messen Sie den Erfolg des Blogs und der Social-Media-Kanäle?

UG: Über die Auswertung mit Hilfe von Google Analytics, Gefällt-mir Angaben auf Facebook und die mündliche Resonanz von Fachkollegen und Besuchern.

JB: Wo sehen Sie in Zukunft die Schwerpunkte für Ihren Blog und die Social Media-Aktivitäten des Museums?

UG: Einerseits ausstellungsbegleitend, zur Kommunikation mit Archivnutzern und in Rahmen der kulturellen Bildung.

JB: Herr Gößwald, wir danke für dieses Gespräch!

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