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„It was a relief to turn it off“ – NYT nimmt sich Museums-Apps zur Brust

Screenshots von Museums-AppsSmartphone Applikationen für die Besucher von Museen und Ausstellung sind kein ganz neues Phänomen mehr. Bei den ganz großen Playern wie dem Louvre, dem MOMA oder der Londoner National Gallery werden sie fast schon erwartet, inzwischen bieten aber auch kleinere Häuser wie das Bible Lands Musuem in Jerusalem oder das Museum der Bildenden Künste in Leipzig iPhone Apps an.

Edward Rothstein, Musik- und Kunstkritiker der New York Times, hat sich mit seinem iPhone auf den Weg gemacht und diverse Museums Apps einem Praxistest unterzogen. Sein lesenswerter Erfahrungsbericht fällt für diese neue Kategorie von Besucherinformations-Systemen wenig schmeichelhaft aus.

Viele Apps bieten, kritisiert Rothstein, nicht wesentlich mehr als in anderen Medien (klassische Audioguides, Objektbeschriftungen …) ohnehin vorhanden ist. Die Bedienung sei oft umständlich, das Informationsangebot sporadisch, der Mehrwert mancher Funktionen nicht erkennbar.

„Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem Exponat, ausgestattet mit einer App, die Ihren Standort erkennt, von selbst schon genau die richtige Information bereithält. Vielleicht bietet sie Informationenzu den historischen Hintergründen oder Links zu anderen Werken, die auf irendeine Weise mit dem Exponat in Verbindung stehen, vielleicht auch Links zu einem fundierten Kommentar. So könnte zu jedem Exponatzu eine eigene Ausstellung entstehen, gespickt mit unterschiedlichen Erzählungen und feinsinnigen Assoziationen.“ Vor dem Hintergrund dieser Idealvorstellung erscheint die Bestandsaufnahme in der Tat ernüchternd. Museums Apps sind gegenwärtig noch ein Medium in den Kinderschuhen, meint Rothstein.

Es ist allerdings fraglich, ob eine ebenso kritische Betrachtung etablierterer Medien – vom kiloschweren Sammlungkatalog über das Pappschildchen neben dem Exponat bis zum klobigen Audioguide mit Nummerneingabe – zu einem wesentlich positiveren Ergebnis führen würde.

Was nun ansteht, ist meines Erachtens weniger die Weiterentwicklung zu der von Rothstein erträumten App, die alle technischen Potenziale des Mediums ausreizt. Wichtiger erscheint mir, (zunächst) an den vielen offenen Usability-Fragen zu arbeiten und zu Standardlösungen zu  gelangen, die einen echten Mehrwert bieten.

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