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Einblicke, Ausblicke – Interview mit Jasmin Mickein, Kunsthalle Bremen

Der private Träger der Kunsthalle Bremen ist noch heute der 1823 von bremischen Bürgern gegründete Kunstverein in Bremen. Eine Auswahl der Gemälde, Skulpturen und grafischen Arbeiten aus der Sammlung des Kunstvereins wird in der Kunsthalle auf über 2.000 Quadratmetern sowie im Kupferstichkabinett präsentiert.

Jasmin Mickein leitet die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kunsthalle Bremen. Wir haben mit ihr über das Blog und das Social-Media-Engagement der Kunsthalle gesprochen.

Jörn Brunotte: Seit November 2013 hat die Kunsthalle Bremen ein Blog. Was hat Sie bewogen, mit dem Bloggen anzufangen?

Jasmin Mickein: Die Überlegung, ein Blog zu konzipieren, hat uns schon länger beschäftigt. Den Ausschlag hat letztlich die Ausstellung Sylvette, Sylvette, Sylvette. Picasso und das Modell (22. Februar bis 22. Juni 2014) gegeben. Im Rahmen dieser Ausstellung wird erstmals die Sylvette-Serie von Pablo Picasso präsentiert. Hinter der eher unbekannten Werkserie steht eine bisher unbeachtete Muse: Sylvette David. Sie ist heute 79 Jahre alt, und es gibt unglaublich viele spannende Geschichten rund um ihre Person, Picasso, die Porträt-Serie sowie überraschende Bezüge zu Bremen, so dass wir diese aufgreifen wollten. Ein Blog war unserer Meinung nach genau das richtige Medium, um derartige Themen anschaulich darzulegen, besonders da diese in den meisten Fällen nicht im Ausstellungskatalog zu finden sind.

JB: Sie versprechen „einen Blick durchs Schlüsselloch“ – worüber schreiben die Autoren auf Ihrem Blog?

KB: Das ist bei einem Großteil der Artikel tatsächlich wörtlich zu verstehen: Die Blogbeiträge ermöglichen einmalige Einblicke, wie beispielsweise einen Besuch bei Picassos Muse Sylvette David zu Hause oder aber ein ausführliches Gespräch über das sensible Thema der Kriegsverluste. Aber damit sind u.a. auch Einblicke in die Arbeit unseres Direktors oder in die Arbeit von Künstlern gemeint. In anderen Blogbeiträgen thematisieren wir überraschende oder unübliche Zusammenhänge, wie etwa in einem Interview mit dem Kapitän des SV Werder Bremen Clemens Fritz über die Skulptur „Fußballspieler“ von Renée Sintenis.

JB: Die Autorenseite des Blogs führt beeindruckende 13 Autoren auf. Was hat die Auswahl motiviert, wie konnten Sie die Kolleginnen und Kollegen für eine Mitarbeit gewinnen?

KB: Und die Liste wächst weiter, vor allem weil einige der Autoren nur für ein Thema angefragt wurden. Die verschiedenen Autoren sind für uns wichtig, da sie unseren Lesern einen neuen (Ein-)Blick auf die Kunst ermöglichen. Wir sind dankbar, dass die Autoren bisher auf unsere Anfragen positiv reagiert haben und bereit sind, Einsicht in das jeweilige Thema zu gewähren.

JB: Wer ist für das Blog verantwortlich? Wie ist der Redaktionsprozess im Museum organisiert?

KB: Die Redaktion des Blogs betreue ich, in Zusammenarbeit mit einer Kollegin. Allerdings sind darüber hinaus auch weitere Kolleginnen aus der Presseabteilung in die Blog-Redaktion involviert, da die von uns recherchierten Themen vielfältig sind.

JB: Die Kunsthalle ist auch auf Twitter und Facebook recht aktiv. Wie verbinden Sie das Blog mit anderen Social Media-Aktivitäten?

KB: Wir verknüpfen die drei Kanäle, indem wir unsere Follower auf Facebook und Twitter darüber informieren, wenn ein neuer Blog-Artikel online gestellt wird.

JB: Wie messen Sie den „Erfolg“ des Blogs?

KB: Zum einen messen wir den Erfolg natürlich über die klassischen Statistik-Tools wie beispielsweise Click-Zahlen oder Blog-Newsletter-Abonnenten. Zum anderen sind aber Kommentare unter Artikeln für uns ein wichtiger Indikator dafür, welche Themen die Leser berühren.

JB: Frau Mickein, wir danken für dieses Gespräch!

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Veröffentlicht unter Museen, Social Media